Segeberger Zeitung 2004 Drucken

Bericht  vom 09/11/04

 

Regatta mit Mini-Segelbooten auf dem Großen Segeberger See

Bad Segeberg. Wie bestellt schien die Sonne auf den Großen Segeberger See, als 35 „Mini-Cupper“ über das Wasser dahinschossen. „Mini-Cupper“ sind Modellsegelboote mit einer Länge von 1,30 Meter und einer Segelfläche von 0,76 Quadratmeter. 34 Kapitäne waren der Einladung des Segeberger Segelclubs zur Regatta um den „Großen Preis der Segeberger Zeitung“ gefolgt. „Mit solch einer Resonanz habe ich wirklich nicht gerechnet“, freute sich Wettfahrtleiter und Initiator Hendrik Baumgart über die gelungene Premierenveranstaltung. Regatten in dieser Bootsklasse gibt es zwar öfter, jedoch noch nie in Bad Segeberg. Und auch zahlreiche Zuschauer bewiesen, dass das Interesse an solch einer Regatta da ist.
1986 hatte der erfahrene und wettkampferprobte Segler und Segelmacher Frank Schönfeldt die Idee für den Bau von segeltüchtigen Modellbooten dieser Größe. Zusammen mit dem Starbootsegler Michael Ilgenstein aus Hamburg ließ er die Idee für die „Mini-Cupper“ ausreifen. „Wir haben die ersten zehn Boote selber gebaut und so unseren Prototyp entwickelt“, erzählte Ilgenstein. „Dann mussten wir uns eine Werft suchen.“
Bis heute haben sie rund 350 Boote verkauft. „Mini-Cupper“ werden überwiegend von echten Seglern zu Wasser gelassen. „Es ist eine schöne Sache, um die kalten Wintermonate zu überbrücken, in denen wir nicht selber segeln können“, erklärte Ilgenstein.
Wem es beim Steuern seines Bootes auf dem Großen Segeberger See bei Windstärke 2 bis 3 von Nord-Ost zu kalt wurde, der konnte sich in den Räumen des Segeberger Segelclubs bei heißer Suppe, Kaffee und Kuchen aufwärmen.
Die meisten Kapitäne blieben aber draußen und kümmerten sich zwischen ihren fünf Wettfahrten, von denen vier in die Endwertung eingingen, um ihre Boote - so auch der zehn Jahre alte Kevin Stryi, der zusammen mit seinem Vater Klaus-Uwe aus Hamburg angereist war. „Ich darf selber steuern“, verriet der Junge und war am Ende stolz auf den 25. Platz, den er mit seinem „Mini-Cupper“ belegte, auch wenn es ja das Schiff seines Vaters war. Kevin: „Zu Weihnachten bekomme ich vielleicht ein eigenes.“
Sieger der Regatta war Heiko Rohatzsch, gefolgt von Michael Ilgenstein und Michael Müller. Der Gründer der Bootsklasse, Frank Schönfeldt, landete auf Platz 10. „Mit Frank habe ich im letzten Jahr auf der ‚Hanseboot‘ über die Idee für diese Regatta hier bei uns in Bad Segeberg gesprochen“, erinnerte sich Wettfahrtleiter Baumgart. Schönfeldt gefiel der Gedanke, so dass Baumgart den Segelclub als Veranstalter vorschlug.
Für die meisten Teilnehmer ist Bad Segeberg ein zentral gelegener Veranstaltungsort. „Trotzdem haben wir nur mit zirka 10 bis 15 Seglern für heute gerechnet“, so Baumgart. Er war begeistert, dass seine Erwartungen weit übertroffen wurden. Die 34 Teilnehmer waren aus Hamburg, Neumünster, Kiel und sogar aus Schwerin und Bremen gekommen. Vielleicht, so hofft Baumgart, erwischt die Mitglieder des Segeberger Segelclubs nun auch das „Mini-Cupper-Fieber“: „Denn bis jetzt hat von uns nur ein Mitglied so einen Segler.“ KATJA STEGEN

nordClick/sz vom 09.11.2004 13:22